Nach einer ersten Bewertung des uns jetzt mit Schreiben vom 19.01.05 von der Betreibergesellschaft Norddeutsche Naturstein GmbH (NNG) zugesandten 1. Teilgutachtens zum Bergrutsch im Messingberg kommen wir von der Aktionsgemeinschaft Weserbergland zu dem Schluss: Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, in Sachen Boden- und Gesteinsabbau in unserer Heimatregion im Weserbergland radikal umzudenken! Unsere seit Jahren erhobene Forderung, keinen einzigen Berg mehr zum Abbau freizugeben, hat durch die Katastrophe am Messingsberg traurigerweise ihre Bestätigung gefunden! denn selbst die jetzt von der Betreiberseite eingeschalteten Fachgutachter räumen mittlerweile ein, dass entlang der Weserbergkette ein „sicherer“ Abbau, der die Eingriffe in Natur und Landschaft auf ein Minimum beschränkt, nicht möglich ist. Der Messingberg rutscht weiter, ein Kammabbruch größten Ausmaßes steht bevor! Die nur wenige 100 Meter entfernte Westendorfer Egge droht ebenso wie die in Sichtweite zum Messingberg liegende Wülpker Egge abzurutschen. · Die dabei entstehenden Zerstörungen in der Landschaft ( Messingklippen verloren, wertvollster Wald zerstört, weitere Erholungsräume gesperrt) sind nicht wieder gut zu machen · Es kommt zur Umgestaltung des ganzen Landschaftsbildes · Die Weserbergkette verkommt zur Hügellandschaft. · Die Auswirkungen auf den als Hoffnungsträger in unserer strukturschwachen Region angesehenen Tourismus sind verheerend! Der vorweihnachtliche Bergrutsch in Steinbergen wirft folgende Fragen an die Betreibergesellschaft NNG auf, die mit Firmensitz in Sachsen-Anhalt 22 aktive Steinbrüche in ganz Norddeutschland betreibt: Auch die Genehmigungsbehörden müssen sich unangenehme Fragen stellen lassen. Es drängt sich angesichts des gewaltigen Bergrutsches geradezu die Vermutung auf, dass sie „Wie hätte es sonst zu einer solchen Katastrophe kommen können?“Aus diesen katastrophalen Ereignissen am Messingberg müssen nach unserer Auffassung jetzt endlich Konsequenzen für die Zukunft gezogen werden. „Es kann nicht angehen, dass die NNG am Ende noch durch die Verwertung des beim Bergrutsch frei gelegten Gesteins verdient. Das Geld muss für die Erhaltung des Restberges verwendet werden!“Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, diese aktuelle Katastrophe am Messingberg zum Anlass zu nehmen, die bisherige Genehmigungspraxis für den Rohstoffabbau in unserer Region grundsätzlich zu überdenken. Allen Beteuerungen von Politikern und Behörden zum trotz werden nach wie vor schützenswerte Teile unserer heimischen Landschaft der Abbauindustrie überlassen. Allein in den letzten Monaten wurden Genehmigungen für eine Erweiterung der Tonkuhle Todenmann und dem Unter-Tage-Abbau im Papenbrink erteilt, die Entscheidung für die Ausweitung der Kiesgrube in Hohenrode bis an den Hang des Rumbecker Berges in einer Ausdehnung von nicht weniger als 127,5 ha statt gerade noch zumutbaren 100 Hektar steht unmittelbar bevor. Und im Kames-Hügelland im Möllenbecker Wald, der Kames von Krankenhagen hat ein Unternehmen einen Antrag auf Abbauerweiterung in einem ehemals geplanten Naturschutzgebiet gestellt. Hier sollen weitere 30 Hektar wertvoller Buchenwald dem Sandabbau geopfert werden. Mit diesem Raubbau muss endgültig Schluss sein. Die letzten Teile unserer intakten Landschaft müssen gerettet werden, damit Werte Zukunft haben! Mit freundlichen Grüßen Elke Reineking, Dirk Reinecke, Achim Thielemann, Dr. Fritz-Richard Bartels (Sprechergruppe Aktionsgemeinschaft Weserbergland)
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter www.Weserberge.de Der Bergrutsch im Steinbruch Steinbergen: Fotos - Fakten-Entwicklung
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