Der Kommentar in der Schaumburger Zeitung vom 24.Februar 2007:
Kein Grund zum Jubeln
von Frank Werner
- Kein neues Abbaugebiet in den Weserbergen - wer deshalb die Korken knallen lässt, dem droht später ein
böses Erwachen. In der Ausbeutung von Gesteinslagerstätten hat das Land eine Verschnaufpause eingelegt, mehr nicht. Nur eine Frage der Zeit, bis die seit Jahren reservierten Berge abgegraben werden
sollen. Es hätte überrascht, wäre dieser Vorstoß ausgerechnet im Wahljahr gekommen. Aber was kommt nach der Wahl?
- Die Ausgangslage, die 2002 zum Konflikt um das Dachtelfeld führte, hat sich kaum verändert. Solange es
nicht gelingt, planerische Fakten gegen den Abbau zu schaffen, ist die Natur in Gefahr. Gerade beim Dachtelfeld hat das Land mit Argusaugen darüber gewacht, dass den Abbauinteressen kein
FFH-Schutzgebiet in die Quere kommt.
- Jetzt ist die längst praktizierte Freihaltepolitik offizielles Programm geworden, die Lagerstätten müssen
rechtlich abbaufähig bleiben. Damit haben sich die Verhinderungschancen deutlich verschlechtert.
- Die Hintertür für künftige Abbauvorhaben steht sperrangelweit offen. Das Rohstoff-Forum hat nichts daran
geändert, die Naturschützer müssen sich fragen lassen, ob sie einer Zähmungsstrategie auf den Leim gegangen sind. Das im Abschlussbericht des Forums über Klettergärten in stillgelegten Steinbrüchen
schwadroniert, der Bergrutsch in Steinbergen als katastrophale Folge des Abbaus dagegen nicht erwähnt wird, spricht Bände.
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