Vortrag der AGW  bei der SPD

 

 

    Haz - Deister Anzeiger vom 02.09.2004

     

    Bad Münder / Arbeitskreis Umwelt tagt am Deister

    SPD-Landtagsfraktion will Weserberge schützen

    Die SPD-Umweltpolitiker im niedersächsischen Landtag wollen sich gegen den Gesteisnabbau im Weserbergland stark machen. Das ist eines der Ergebnisse des Arbeitskreises Umwelt der Sozialdemokraten, der am Mittwochmorgen in Bad Münder tagte.

    Elke Reineking und Dirk Reinecke von der Aktionsgemeinschaft Weserbergland hatten eingangs noch einmal die Situation vor Ort verdeutlicht. Reinecke wies dabei auf Alternativen der Rohstoffgewinnung hin. So seien die Preise norwegischen Granitgesteins gerade einmal um zehn Prozent höher als die für Kalk aus Hamelspringe. “Auch in der Gegend von Magdeburg gibt es Abbaubetriebe, die in der Lage sind, das Aufkommen des Weserberglandes zu ersetzen.

    Der Umfang der geplanten Abbaugebiete im Wesergebirge und Süntel machte offenbar Eindruck bei den Landespolitikern: “Wenn alles so käme, wäre es eine mittlere Katastrophe”, sagte der hannoversche Abgeodrnete Walter Meinhold. Klaus Peter Dehde (Lüchow-Dannenberg) kritisierte das von der Landesregierung geplante Rohstoffforum, bei dem auch die Bürgerinitiative bei der Auswahl von Abbaugebieten einbezogen werden soll. Besser wäre aus Sicht Dehdes ein echter Interessenausgleich gewesen, wie ihn die frühere SPD-Landesregierung in Form eines Mediationsverfahrens geplant hatte. Ins gleiche Horn stiess Kreisfraktionschef Ulrich Watermann: “Unter Mediation versteh ich was anderes.”

    SPD-Landratskandidat Rüdiger Butte führte auch wirtschaftliche Gründe auf, die gegen die weitere Ausweisung von Abbauflächen sprechen. “Diese Region muss auf Tourismus bauen. Dann dürfen wir den Gästen aber keine Karst-Landschaften anbieten.”

    Die Fraktion will das Thema nun im Landtag diskutieren. Insbesondere sollen dabei die Zusage von Misterpräsident Christian Wulff (CDU) vor der Wahl angesprochen werden: Wulff hatte damals zugesagt, dass es ein Mediationsverfahren geben wird (“selbstverständlich”), aus dem nun das geplante “Rohstoffforum” wurde.  jd  Haz-Deister Anzeiger, 02.09.2004

 

Deister- und Weserzeitung in Hameln    Dewezet

 

    Appell: Kein weiterer Gesteinsabbau im Weserbergland!

    Arbeitskreis Umwelt der SPD-Landtagsfraktion informiert sich im Steinhof / Kräfte gegen geplantes Vorhaben bündeln

    Bad Münder (gö). Auf der gestrigen Bereisung des Arbeitskreises Umwelt der SPD-Landtagsfraktion im Rathaus in der Badestadt haben sich unter anderem der Vorsitzende des Umweltausschusses des Niedersächsischen Landtages, Uwe Bartels (MdL), und der stellvertretende Arbeitskreissprecher Walter Meinhold (MdL) über den Gesteinsabbau im Weserbergland informiert.

    Bürgermeisterin Silvia Nieber erläuterte den Sachverhalt. Die Aktionsgemeinschaft Weserbergland, vertreten durch Dirk Reinecke und Elke Reineking legten den Fachleuten ihre Sorgen und Nöte dar. Ihr Vortrag machte deutlich, dass es genügend Alternativen zu weiterem Gesteinsabbau gibt.

    „Statt des versprochenen Mediationsverfahrens führt die Landesregierung lediglich ein „Rohstoff-Forum“ durch. Das reicht nicht aus. Wir wollen ein Verfahren, das den Bedarf feststellt und den Abbau entsprechend festschreibt“, wird von der Aktionsgemeinschaft gefordert.

    „Die bereits vorliegenden Genehmigungen reichen für die nächsten 35 bis 40 Jahre“, so die Aktionsgemeinschaft. „Daher kein weiterer Gesteinsabbau in unserer Region“, so der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Hameln-Pyrmont, Ulrich Watermann.

    Deutlich äußerte sich auch der SPD-Landratskandidat Rüdiger Butte: „Der Landkreis Hameln-Pyrmont hat zweimal den besten Schutz für das Dachtelfeld, nämlich die Aufnahme als FFH-Gebiet gefordert. Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass die Landesregierung es nicht als schützenswert erachtet und nicht unserer Forderung nachgekommen ist. Für eine Region in der der Tourismus eine wesentliche Rolle spielt und in der Zukunft noch stärker spielen soll, darf Natur nicht zerstört werden. Da sollten sich alle mit diesem Problem zusammentun.“ Dewezet, 02.09.2004

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  • Haz - Deister Anzeiger vom 02.09.2004
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    Bad Münder / Arbeitskreis Umwelt tagt am Deister

    SPD-Landtagsfraktion will Weserberge schützen

    Die SPD-Umweltpolitiker im niedersächsischen Landtag wollen sich gegen den Gesteisnabbau im Weserbergland stark machen. Das ist eines der Ergebnisse des Arbeitskreises Umwelt der Sozialdemokraten, der am Mittwochmorgen in Bad Münder tagte.

    Elke Reineking und Dirk Reinecke von der Aktionsgemeinschaft Weserbergland hatten eingangs noch einmal die Situation vor Ort verdeutlicht. Reinecke wies dabei auf Alternativen der Rohstoffgewinnung hin. So seien die Preise norwegischen Granitgesteins gerade einmal um zehn Prozent höher als die für Kalk aus Hamelspringe. “Auch in der Gegend von Magdeburg gibt es Abbaubetriebe, die in der Lage sind, das Aufkommen des Weserberglandes zu ersetzen.

    Der Umfang der geplanten Abbaugebiete im Wesergebirge und Süntel machte offenbar Eindruck bei den Landespolitikern: “Wenn alles so käme, wäre es eine mittlere Katastrophe”, sagte der hannoversche Abgeodrnete Walter Meinhold. Klaus Peter Dehde (Lüchow -Dannenberg) kritisierte das von der Landesregierung geplante Rohstoffforum, bei dem auch die Bürgerinitiative bei der Auswahl von Abbaugebieten einbezogen werden soll. Besser wäre aus Sicht Dehdes ein echter Interessenausgleich gewesen, wie ihn die frühere SPD-Landesregierung in Form eines Mediationsverfahrens geplant hatte. Ins gleiche Horn stiess Kreisfraktionschef Ulrich Watermann: “Unter Mediation versteh ich was anderes.”

    SPD-Landratskandidat Rüdiger Butte führte auch wirtschaftliche Gründe auf, die gegen die weitere Ausweisung von Abbauflächen sprechen. “Diese Region muss auf Tourismus bauen. Dann dürfen wir den Gästen aber keine Karst-Landschaften anbieten.”

    Die Fraktion will das Thema nun im Landtag diskutieren. Insbesondere sollen dabei die Zusage von Misterpräsident Christian Wulff (CDU) vor der Wahl angesprochen werden: Wulff hatte damals zugesagt, dass es ein Mediationsverfahren geben wird (“selbstverständlich”), aus dem nun das geplante “Rohstoffforum” wurde.  jd  Haz-Deister Anzeiger, 02.09.2004

     

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schaumburger Zeitung, Schaumburg-Lippische Landeszeitung, Schaumburger Nachrichten

 

 

    Kritik an Planern: "Naturschutz bisher überhaupt nicht beachtet"
    Naturschutzbund: Messingsberg nicht anrühren - und für Tourismus nutzen
    ...
    Steinbergen/Landkreis (wer). Spricht Dr. Holger Buschmann über die Zukunft des Messingsberges, ist wenig Pessimismus zu hören. Einen "Schandfleck" will der Naturschutz-Experte in ein "Juwel" verwandeln. Den Mitgliedern des Kreisumweltausschusses hat Buschmann am Montag auch erklärt, wie es gelingen soll, aus der Bergruine eine Attraktion für sanften Tourismus zu machen: vor allem durch Nichtstun.
    Der Artenschutzbeauftragte des Naturschutzbundes plädierte vor den Umweltpolitikern des Landkreises vehement für eine "Null-Lösung". Das heißt: Der Berg soll nicht weiter angetastet werden, die Natur den Steinbruch zurückerobern. Die Null-Variante, die auf der Linie der Rintelner Ratsresolution vom 30. Juni 2005 liegt, steht im deutlichen Widerspruch zur bisher bekannt gewordenen Planung der Norddeutschen Naturstein GmbH (NNG), die den Berg im Rutschbereich abtragen und die Kammlinie tieferlegen will.
    Buschmann konterte die Argumente der Steinbruch-Betreiber: Weder die Sicherheit noch die Folgenutzung des Berges seien durch den Abrutsch beeinträchtigt worden, sondern allein die Natur. Gefährlich sei die Situation vor allem vor dem Bergrutsch gewesen, als niemand die Gefahr wahrgenommen habe. Die jetzt geführte Debatte um Sicherungsmaßnahmen verwies er denn auch in den Bereich der Psychologie: "De facto gibt es heute eine höhere Sicherheit, denn wir wissen, wo es gefährlich ist."
    Auch warnte Buschmann vor der Illusion, ein Abtrag im östlichen Teil schaffe Sicherheit: "Was ist mit dem instabilen Westbereich?" Auch dieser dürfe kaum betreten werden, der Abtrag suggeriere nur Sicherheit.
    Eine Nutzung der Flächen sei vor dem Bergrutsch nur sehr begrenzt möglich gewesen, auch dies könne insofern nicht als legitimes Argument für einen Abtrag gelten. Die entstehende Delle in der Kammlinie störe außerdem das Landschaftsbild, und die geplante Aufforstung zerstöre artenreiche Lebensräume.
    "Der Naturschutz wird bisherüberhaupt nicht beachtet. Absolut Null", kritisierte der Biologe die Planung des Unternehmens. Der Nabu setzt deshalb auf die natürliche Begrünung der Geröllhalde und will den Berg - mit abgesperrten Bereichen - sich selbst überlassen.
    Buschmann dachte auch laut darüber nach, die natürliche Renaturierung offensiv zur touristischen Attraktion zu erheben. "Momentan ist die Attraktion negativ besetzt." Aber schneller als beim Abtrag, schon in zehn bis 20 Jahren, sei die Geröllfläche wieder grün. "Die Rückeroberung durch die Natur zu beobachten, ist eine einmalige Chance für naturfreundlichen Tourismus", öffnete Busch mann zumindest eine neue Tür des Nachdenkens.
    Auch eine Nutzung für Mountainbiker sei möglich - obgleich kein lupenreiner Naturschutz mehr, sei dies eine Option, die dem Grundeigentümer entgegen komme.
    Kreisdezernentin Ursula Krahtz ging vorsichtig auf Distanz zum Naturschutzbund. Die Null-Lösung sei eine "100-Prozent-Variante", in den laufenden Gesprächen indes sei eine "Kompromisslösung in Sicht". Auch Thomas Wolff, Bereichsleiter der NNG, stellte klar: "Das ist eine 100-Prozent-Lösung, die es so nicht geben wird."
    Die Entscheidung liegt beim Gewerbeaufsichtsamt Hannover, der Landkreis ist jedoch am Verfahren beteiligt. Derzeit wird eine Antragskonferenz mit Behörden und Verbänden vorbereitet.
    Schaumburger Zeitung, 22.03.2006

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    Schaumburger Zeitung   Mittwoch, den 22.03.2006

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    Kritik an Planern: "Naturschutz bisher überhaupt nicht beachtet"

    Naturschutzbund: Messingsberg nicht anrühren - und für Tourismus nutzen

    Steinbergen/Landkreis (wer). Spricht Dr. Holger Buschmann über die Zukunft des Messingsberges, ist wenig Pessimismus zu hören. Einen "Schandfleck" will der Naturschutz-Experte in ein "Juwel" verwandeln. Den Mitgliedern des Kreisumweltausschusses hat Buschmann am Montag auch erklärt, wie es gelingen soll, aus der Bergruine eine Attraktion für sanften Tourismus zu machen: vor allem durch Nichtstun.


    Abgerutschter Messingsberg - Potenzial für ein naturtouristisches "Juwel"? Foto: tol

    Der Artenschutzbeauftragte des Naturschutzbundes plädierte vor den Umweltpolitikern des Landkreises vehement für eine "Null-Lösung". Das heißt: Der Berg soll nicht weiter angetastet werden, die Natur den Steinbruch zurückerobern. Die Null-Variante, die auf der Linie der Rintelner Ratsresolution vom 30. Juni 2005 liegt, steht im deutlichen Widerspruch zur bisher bekannt gewordenen Planung der Norddeutschen Naturstein GmbH (NNG), die den Berg im Rutschbereich abtragen und die Kammlinie tieferlegen will.

    Buschmann konterte die Argumente der Steinbruch-Betreiber: Weder die Sicherheit noch die Folgenutzung des Berges seien durch den Abrutsch beeinträchtigt worden, sondern allein die Natur. Gefährlich sei die Situation vor allem vor dem Bergrutsch gewesen, als niemand die Gefahr wahrgenommen habe. Die jetzt geführte Debatte um Sicherungsmaßnahmen verwies er denn auch in den Bereich der Psychologie: "De facto gibt es heute eine höhere Sicherheit, denn wir wissen, wo es gefährlich ist."

    Auch warnte Buschmann vor der Illusion, ein Abtrag im östlichen Teil schaffe Sicherheit: "Was ist mit dem instabilen Westbereich?" Auch dieser dürfe kaum betreten werden, der Abtrag suggeriere nur Sicherheit.

    Eine Nutzung der Flächen sei vor dem Bergrutsch nur sehr begrenzt möglich gewesen, auch dies könne insofern nicht als legitimes Argument für einen Abtrag gelten. Die entstehende Delle in der Kammlinie störe außerdem das Landschaftsbild, und die geplante Aufforstung zerstöre artenreiche Lebensräume.

    "Der Naturschutz wird bisherüberhaupt nicht beachtet. Absolut Null", kritisierte der Biologe die Planung des Unternehmens. Der Nabu setzt deshalb auf die natürliche Begrünung der Geröllhalde und will den Berg - mit abgesperrten Bereichen - sich selbst überlassen.

    Buschmann dachte auch laut darüber nach, die natürliche Renaturierung offensiv zur touristischen Attraktion zu erheben. "Momentan ist die Attraktion negativ besetzt." Aber schneller als beim Abtrag, schon in zehn bis 20 Jahren, sei die Geröllfläche wieder grün. "Die Rückeroberung durch die Natur zu beobachten, ist eine einmalige Chance für naturfreundlichen Tourismus", öffnete Busch mann zumindest eine neue Tür des Nachdenkens.

    Auch eine Nutzung für Mountainbiker sei möglich - obgleich kein lupenreiner Naturschutz mehr, sei dies eine Option, die dem Grundeigentümer entgegen komme.

    Kreisdezernentin Ursula Krahtz ging vorsichtig auf Distanz zum Naturschutzbund. Die Null-Lösung sei eine "100-Prozent-Variante", in den laufenden Gesprächen indes sei eine "Kompromisslösung in Sicht". Auch Thomas Wolff, Bereichsleiter der NNG, stellte klar: "Das ist eine 100-Prozent-Lösung, die es so nicht geben wird."

    Die Entscheidung liegt beim Gewerbeaufsichtsamt Hannover, der Landkreis ist jedoch am Verfahren beteiligt. Derzeit wird eine Antragskonferenz mit Behörden und Verbänden vorbereitet.  Schaumburger Zeitung, 22.03.2006