Der Kahlenberg,Kames Zur Übersichtskarte der Region                                       Die Kameshügel im Möllenbecker Wald   Hier: Karte/ Fotos / Beschreibung des  Abbaugebietes

  • Vom Tarnen und Täuschen der Öffentlichkeit - Bericht
  • Merkwürdigigkeiten im Beteiligungsverfahren unter anderem: Die Kreisverwaltung verkündigt am 24.Juni bereits die Entscheidung gegen den Landschaftserhalt gleichwohl das öffentliche Beteiligungsverfahren noch gar nicht beendet ist und signalisiert öffentlich, dass der Kreistag auch seine Zustimmung geben wird und das so schnell wie möglich. (Anm. Kritik an Sorgfaltspflicht, denn damit können ja Stellungnahmen, Aspekte, und Konflikte u die sich möglicherweise erst im abschliessenden Erörterungstermin ergeben und durch die UVP-Prüfung u.A. ergeben haben könnten keine Berücksichtigung, auch bei einer politschen Entscheidung und sachlichen Behandlung in den Fachausschüssen mehr finden!)

      Merkwürdig auch: Verhalten des Antragstellers!
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      23.09.04: Reese kauft Pampel     29.02.05: Verdrängungswettbewerb in der Branche: siehe auch unten Fakten
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      Überkapazitäten bei Sand und Kies ! ...
      Der Absatzmarkt für die deutsche Kies- und Sandindustrie schrumpft seit Jahren. Die sinkende Nachfrage hat zu Überkapazitäten, fallenden Preisen und schärferem Wettbewerb geführt. Laut aktuellstem Rohstoffsicherungsbericht des Landesamtes für Bodenforschung führte dies zu Stagnation und Rückgang beim Absatz, sowie zu Insolvenzen und Arbeitsplatzabbau in der Branche. Zugenommen habe einzig der Export von Sanden aus Niedersachsen in die Niederlande (die bei Abbaugenehmigungen restriktiv vorgehen) Siehe Artikel über Fakten folgend.

      

      ... ein Grund (mehr) unsere Kameshügel zu erhalten?

      Volkswirtschaftlich machen Expansionen wenig Sinn, denn längst sind die Überkapazitäten dermaßen groß, dass Kieswerke aus der Region den überschüssigen Sand sogar als Füllmaterial verwenden! Das Material, welches hier in den Hügeln angelagert wurde, ist unbestritten von guter Qualität. Sand und Kies gibt es allerdings reichlich, diese Kames-Hügel bei uns sind dagegen hier einzigartig und wären unwiederbringlich verloren! Sind sie es wert , erhalten zu bleiben oder nicht?

    Vom Antrag und dem eingeleiten Verfahren:                               

  • Am 17.Juli 2004 wendet sich die Firma mit ihrem Anliegen auf Expansion an den Landkreis Schaumburg!
    • 17.März 2005: Stadt Rinteln - Rintelner Rat lehnt Kieswerkexpansion im Kames-Hügelland ab! Der Abbau der Firma soll die bereits genehmigten Grenzen nicht überschreiten.
    • 11.Juni 05: Der Landkreis Schaumburg als Untere Naturschutzbehörde empfiehlt dem Kreistag den vollständigen Abbau zu genehmigen, die vorgebrachten Bedenken und die veränderten Vorausetzungen, die vielleicht zu ehemals gegebenen Zusagen - schon vor einem einzuleitenden Beteiligungsverfahren ? -  geführt haben mögen, zu ignorieren! Diese veränderten Voraussetzungen werden in der Kreistagsvorlage nicht genannt, wie auch für am Verfahren Beteiligte aus einem Pressebericht zu erfahren ist. Mehr dazu hier
    • Damit liegt eine Entscheidung bei den gewählten Vertretern der Bürgerinnen und Bürger im Kreistagsparlament, die darüber zu befinden haben:  Ist diese Landschaft in ihrer Ursprünglichkeit hier schutzwürdig, Ja oder Nein ? Ignorieren auch wir die geänderten Vorausetzungen und die Interessen der Rintelner, Ja oder Nein?.

      Konsequenz: Hebt der Landkreis den Landschaftsschutz auf, wird der Kahlenberg wohl ganz abgebaut und weitere 30 ha Buchenwald abgeholzt werden. Damit wäre weiterer Natur- und Erholungsraum und  Zeugen einer ursprünglichen Landschaft  unwiederbringlich verloren. Die Aktionsgemeinschaft nimmt am 22.09.04 dazu folgendermaßen Stellung: Rohstoffsicherung in Rinteln um jeden Preis!?

     

        “Rohstoffgewinnung und die Folgen für das Weserbergland”         Zusammenfassung hier

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      Das Gebiet:

        • Rote Linie: Bereits 1986 weitere genehmigter und damit aus dem Landschaftsschutz entlassene Abbaufläche von 49 ha ( auf insgesamt 119 ha) - man sieht hier auch, welche Fläche davon noch nicht in Anspruch genommen wurde.
        • Dünkelgrün: Die schon 1986 von der Bezirksregierung zur Festlegung als Naturschutzgebiet vorgesehenen Bereiche der Kameshügel.
        • Rot gestrichelt: Die 2004 vom Kieswerkbetreiber beim Landkreis Schaumburg beantragte Fläche zur Sicherung als weiteres Gewinnungsgebiet.

     Der Kahlenberg Kames Hügelland , Möllenbeck, Krankenhagen/ Stadt Rinteln-Landkreis Schaumburg

    Foto vom 16.05.2000

    Hintergrund - Beschreibung -

      Südlich von Möllenbeck wird im früher zum Kloster gehörigen Staatsforst Feinsand gewonnen. Das hier tätige Unternehmen hat es verstanden unter Mithilfe eines großen Bauindustriekonzerns sich über die bereits seit 50 Jahren abgebaute Fläche hinaus, generationsübergreifend eventuelle Abbaurrechte für den gesamten Bereich von Möllenbeck bis Krankenhagen zu sichern. Dieses gelang unter Mithilfe der Firma Braas, die zu der Zeit noch ihren Firmensitz in Rinteln im Landkreis Schaumburg in Niedersachsen hatte und in einer entsprechenden Petition darauf hinwies, dass sie gerade diesen Sand der Firma Reese brauche, um die Produktion und den Standort nicht zu gefährden. Dieser Petition hatte man seitens des Landes (Lobbyismus) LROP entsprochen - auch seitens des Landkreises, die diese wertvolle Fläche daraufhin und aufgrund der Fürsprache dieser großen Firma, dessen Existenz man hier natürlich nicht gefährden wollte, in das RROP aufgenommen.
      Kurz danach: Die Firma Braas verlegte ihren Hauptsitz und ist nicht mehr in der Region beheimatet, der Hautanteil an der Firme wurde an eine französische Firmangruppe verkauft. Steuern sind weggebrochen, Arbeitsplätze wurden bereits in größerem Umfang abgebaut. Heute erklärt die Firma Braas, sie sei auf speziellen Sand aus den Kameshügeln nicht mehr angewiesen.
      In der gesamten Branche ist es zu einem heftigen Strukturwandel gekommen: Verkäufe, Beteiligungen, Ankäufe, Zusammenschlüsse haben zu Großkonzernen geführt, die die gesamte Wertschöpfungskette abdecken. (Oligopolstruktur -eine Marktform bei der wenige große Anbieter vielen Nachfragern gegenüberstehen und die Anbieter die gesamte Wertschöpfungkette abdecken, egal wo deren Standort ist)
      Wie der jetzige Großkonzern,die NNG -Norddeutsche Naturstein GmbH, die seit zwei Jahren im Wesergebirge und Süntel Hartgestein in unseren Berge abbaut und hier sämtliche Brüche betreibt, sowie im gesamten Norddeutschen Raum bereits 22 Steinbrüche übernommen hat - hier siehe Link 7 Berge
  • (Juli 2004): Die Firma hat jetzt den Antrag gestellt, die aufgrund der damaligen Vorraussetzungen eingetragene großflächige Lagerstätte in ihrer Gesamtheit für den Abbau freizugeben (Gleichwohl sie noch erhebliche genehmigte Flachen siehe Karte -abbauen kann, aber sicher ist sicher)  und fordert dafür die entsprechende Genehmigung beim Landkreis Schaumburg ein! Allerdings ist hierfür eine Löschung des Landschaftsschutzgebietes erforderlich. Sollte der Kreistag Landkreis, die hierfür benötige  Löschung des Landschaftsschutzgebietes tatsächlich beschließen und die Bedenken und geänderten Vorrausetzungen zu ehemalig möglicherweise der Firma gegenüber gegebenen positiven Signale auf Genehmigung, ignorieren, wäre damit wohl der gesamte Kahlenberg unwiederbringlich zerstört und es würden weitere 30 ha Waldfläche im Kameshügelland vernichtet werden.
  • Stellungnahmen der Aktionsgemeinschaft-Schaumburger Freunde zum Antrag der Firma Kieswerk Reese auf Erweiterung der Bodenabbaugenehmigung folgend:

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      Besonderheit
      Es handelt sich hier sogar um einen Bereich, der zunächst Naturschutzgebiet werden sollte,
      hohe Bedeutung für die Naherholung hat und auch geologisch als eine kleinteilige, bewaldete Grundmöränenlandschaft (“Kames-Hügelland”), eine  einzigartigeBesonderheit darstellt.
      Geotopvorstellung von Frank Werner:
      Die Kames von Krankenhagen
      Geotope sind Dokumente der Erdgeschichte, Schlüsselstellen der Natur, die Aufschluss über die Entwicklung des Planeten geben. “Ihr Schutz ist daher von besonderer Bedeutung, da ein einmal zerstörtes Geotop meist nicht oder nur mit sehr großem Aufwand wiederhergestellt werden kann”, heisst es auf der Internet-Seite des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung. Der Schutz der unbelebten Natur habe gegenüber dem Biotopschutz in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen - Grund dafür sei auch die Eignung von Geothemen für nachhaltigen Tourismus.
      Das Landesamt hat eine Liste der schutzwürdigen Geotope in Niedersachsen aufgestellt - aufgeführt werden auch die Kameshügel von Krankenhagen und Möllenbeck.
      Die kuppigen Kames sind Hinterlassenschaften der Eiszeit, eine Sonderform der Endmöräne:
      Schmelzwasser, das von den Eisplatten wegen anderer Eisränder oder morphologischer Hindernisse nicht abfliessen kann, staut sich und schichtet abgelagerte Sande und Kies auf. Neben den Ausschmelzprodukten lagern sich größere Eisblöcke in den Kames ab - so genanntes “Toteis”, das langsamer schmilzt als die Eisplatten und Hohlräume bildet, deren Einsturz die kuppige Hügelform entstehen lassen.
      Vor rund 200 000 Jahren erstreckte sich das Inlandseis von Skandinavien bis in unsere Region, der Eisrand versperrte der Weser den Durchfluss durch die Porta.
      Als die Temperaturen wieder stiegen und das Eis schmolz, zerfiel das Inlandseis - aus den Schmelzwässern und Sedimenten der Weser lagerte sich das Sand- und Kiesvorkommen der Kames bei Prota Westfalica/Möllbergen und Krankenhagen ab.

    Negative Auswirkungen:

      Pflanzen: Verschwunden
      Wald: alte Buchenbestände gefällt
      Geplantes Naturschutzgebiet: nicht berücksichtigt
      Wanderwege: nicht mehr da, da sie durch den jetzigen Bruch führen
      Kreisstraße: wird wohl verlegt werden, da mitten durch das geplante Erweiterungsgebiet
      Boden: verbraucht
      Einzigartige Landschaft: unwiederbringlich zerstört
      Weitere Besonderheit:
      Hügelgrab in Gefahr!
      Genehmigt der Landkreis Schaumburg den Erweiterungsantrag des Kieswerks Reese, gibt er nicht nur eine einzigartige Landschaft zum Abbau frei, sondern auch eine achäologische Fundstätte.
      Im Erweiterungsgebiet liegt ein über 2500 Jahre altes Hügelgrab.
      Die Grabstätte aus der Eisenzeit (etwa 700 v.C.) würde durch eine Erweiterung des Abbaus vernichtet.
      Eine Versetzung des Grabhügels, wie 2001 bei einem Behördentermin diskutiert, ist unmöglich.
      Die offizielle Stellungnahme der Oberen Denkmalschutzbehörde steht noch aus.
      “Wir sollten nicht so ohne weiteres darauf verzichten. In jüngster Zeit wurden schon genug achäologische Relikte zerstört” , Hermann-Jürgen Rinne (Beauftragter für die achäologische Denkmalpflege)

               Weitere Infos vom Landesamt für Bodenforschung: Fakten: Überkapazitäten bei Sand und Kies!

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     Nach aktuellem Bergrutsch am Messing(s)berg, die von der AG Weserbergland herausgegebene Presseerklärung vom 28. Januar 2005 können Sie hier einsehen!  Zum Thema Rohstoffgewinnung im Naturpark.Weserbergland Schaumburg-Hameln  Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein.......