Intakte Berge, die wir, die Aktionsgemeinschaft Weserbergland (AGW), unbedingt erhalten wollen!

. Aktuelle Nachricht am 16.März 2005 in der Neuen-Deister-Zeitung:Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen, Volker Müller, will auch auf das Dachtelfeld als Rohstoffgewinnungsgebiet für die Industrie nicht verzichten müssen ! Zum Artikel

Das ist Schaumburg!   Rosenthal        Hier ein Blick vom Möncheberg/Wesergebirge ins`Wesertal vom 7.6.06

Die “alte Grafschaft Schaumburg” - ein kleiner geschichtlicher Spaziergang

    Die enge, noch heute mit Kopfstein gepflasterte Dorfstraße im Ort Schaumburg-Rosenthal windet sich
    in steilem Anstieg den Berg hinauf zur Burg Schaumburg auf den Nesselberg,
    dem früheren Sitz der Schaumburger Grafen, die der Landschaft nicht nur ihren
    Namen gaben, sondern sie über Jahrhunderte prägten.             
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    Eine Zeitreise
    Der Name Schaumburg, die Grafen und die Grafschaft Schaumburg
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    Um das Jahr 1100 tauchte in der geschichtlichen Überlieferung das Geschlecht der Schaumburger
    plötzlich an der Weser auf. Nachdem unter Karl dem Großen die Grund- und Lehensherrschaft
    eingeführt worden war, wurde das Land in Herzogtümer eingeteilt. Die Herzöge ließen ihre
    Ländereien von Grafen verwalten. Vom Herzog Lothar von Sachsen erhielt Adolf von Santersleben,
    der sich der “Edle von Schaumburg” nannte, die Ländereien Schaumburg, Holstein und Storman
    als Lehen und wurde nun Graf von Hostein und Schaumburg. Sein ehemaliges Jagdhaus, oben auf
    dem Nesselberg gelegen, wurde wahrscheinlich von seinem Sohn Graf Adolf II. zur Burg ausgebaut
    und fortan Wohnsitz. So entstand im Jahre 1100 die Grafschaft Schaumburg.
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    Der Herzog hatte, wie sich herausstellen sollte, in seiner Entscheidung, wen er für die Ländereien
    als Graf einsetzen sollte, eine gute Wahl getroffen. Die Schaumburger Grafen haben in der
    Geschichte der nordischen Länder eine bedeutsame Rolle gespielt, die sich nicht nur auf den
    Weserraum beschränkte. Sie gelten als Motoren der deutschen Ostkolonisation.
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    1143 gründete Graf Adolf der II. an günstiger Stelle die Hansestadt Lübeck.
    Die Schaumburger knüpften die Verbindung nach Schleswig - Das Schaumburger Nesselblatt
    findet sich noch heute im Landeswappen von Schlewig-Holstein, gründeten den Hamburger Hafen
    und auch im Weserraum erwuchs ihnen aus bescheidenen Anfängen heraus eine immer größere
    Bedeutung zu. Um 1225 entstand die erste Stadt der Grafschaft Schaumburg, “Grevenalveshagen-
    Graf Adolfs Hagen - heute Stadthagen, Kreisstadt des Landkreises Schaumburg und
    um 1230 die Städte Rinteln und Oldendorf (heute Hess. Oldendorf im LK Hameln-Pyrmont).
    Am Ende des 14. Jahrhunderts, von 1370-1404, hatte die Grafschaft Schaumburg ihre
    größte Ausdehnung - Von der im Mittelpunkt gelegenen Burg Schaumburg, erstreckte sie
    sich von Barntrup bis zum Steinhuder Meer, von Hameln bis vor die Tore Mindens.
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    Zur höchsten Blüte gedieh die Grafschaft Schaumburg unter dem Grafen Ernst (geb.1570,gest. 1622).
    Er ordnete Finanzen, Verwaltung und Schulwesen und galt als einer der besten und reichsten Fürsten
    seiner Zeit (1620 hatte Graf Ernst vom Kaiser Ferdinand den Titel einesReichsfürsten erhalten).
    Unter Graf Ernst zu Schaumburg entstanden die prachtvollsten Bauten der Weserrennaissance (ein
    eigener Baustil, der sich hier an der Weser entwickelte), in Bückeburg das Schloß und die Schloß-
    kapelle, sowie die Rathäuser in Stadthagen und Rinteln.
    1621 erhielt Fürst Ernst die Universitätsprivilegien für Rinteln, die bis 1809 Universitätsstadt blieb.
    Sofort nach seinem frühen Tod (beigesetzt 1622 in Stadthagen) warf der Dreißigjährige Krieg seine
    Schatten auf das Amt Schaumburg. Die Grafschaft war mehrmals Ziel von verheerenden Besetzungen,
    noch mehr Opfer forderte die Pest.
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    Als im November 1640 mit Otto V. der letzte Schaumburger der männlichen Linie unter mysteriösen
    Umständen starb (man vermutet, er sei vergiftet worden), stritt man sich sieben Jahre um das reiche
    Erbe der Schaumburger. Graf Philipp zu Lippe Alverdissen erlangte durch Heirat mit einer hessischen Prinzessin die Unterstützung Hessens und bekam dadurch im Westfälischen Friden nicht die Belehnung mit der ganzen Grafschaft Schaumburg, aber die Teilung (1647). Er erhielt den nördlichen Teil (mit Bückeburg und Stadthagen), der südliche
    an der Weser (mit Rinteln und Hess. Oldendorf und den Schaumburger Bergen) ging an Hessen.
    Die Universität Rinteln, die Weserzölle und die Kohlenbergwerke blieben gemeinsamer Besitz
    Hessens und Schaumburg-Lippes, wie der nördliche Teil fortan genannt wurde.
    Das Lippische Erbe, bestand seit 1807 unter dem Namen Fürstentum Schaumburg-Lippe weiter,
    die hessische Hälfte entlang der Weser wurde zu Hessischen Grafschaft Schaumburg.
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    1821 kam der südliche Teil rund um die Burg Schaumburg im Wesertal, als Kreis Schaumburg zur
    Provinz Niederhessen, 1866 wurde er kurzfristig der preußischen Provinz Hessen-Nassau angeschlossen,
    1932 wurde diese “alte Grafschaft Schaumburg” im Zuge eines Gebietsaustausches der
    Provinz Hannover angegliedert. 1946 verlor auch der nördliche Teil, das Fürstentum Schaumburg-Lippe,
    seine Selbstständigkeit und wurde als Landkreis Schaumburg-Lippe ein Teil des neuen Bundeslandes
    Niedersachsen ( welches nunmehr 60 Jahre alt wird - 2006).
    Kreisstadt des südlichen Teils, des Landkreises Grafschaft Schaumburg, wurde und war Rinteln.
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    Im Zuge der Kreisreform von 1977 wurde beide ehemals getrennten Teile verwaltungsmäßig wieder
    zusammengeführt und zu einem Landkreis Schaumburg mit der heutigen Kreitstadt Stadthagen verbunden. Unverständlich für viele Menschen der Grafschaft Schaumburger Bevölkerung (Wesertal und Auetal) blieb, warum das Steinhuder Meer und der Raum um Hess. Oldendorf dabei ausgegliedert wurde - für die “Grafschafter” im südlichen Teil ist die heimliche und eigentliche Hauptstadt nach wie vor Rinteln. Wie auch immer:
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    Abwechslungsreich und vielfältig präsentiert sich heute das Schaumburger Land, vom Weserbergland bis an das Steinhuder Meer. Die Menschen, die in diesen Landstrich leben und ihn prägen, haben eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Daß die “ehemalige Grafschaft Schaumburg” in den letzten 370 Jahren zweigeteilt war , diesen Unmut darüber spürt man schon noch, sicher eine Besonderheit in Deutschland. Im Nordkreis um Stadhagen herum sieht man sich als Schaumburg-Lipper und im Südkreis im Wesertal rund um Rinteln und die Burg Schaumburg begreift man sich als Grafschaft Schaumburger - “Wir waren schon viel, aber niemals Schaumburg-Lippe!” ist ein immer noch oft und gern gehörter Ausruf im Südkreis der ehemaligen Grafschaft. 
    Schaumburger sind sie allerdings alle gern und überzeugt, der Name verbindet.
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    Wahrzeichen der Region - der alten Grafschaft Schaumburg - und nunmehr auch
    Namensgeber des Landkreises Schaumburg ist “ Die Burg Schaumburg”, dessen Name vor mehr als
    900 Jahren erstmals in den Geschichtsbüchern auftauchte. Mit Menschen, deren Identität sich nicht nur
    auf die Sprache und verwaltungsmäßige Zugehörigkeit, sondern eben auch auf das Land und die Landschaft
    als ganz besonderen Heimatraum bezieht - einer sowohl äußerst geschichträchtigen, als auch
    landschaftlich reizvollsten und schönsten Regionen Niedersachsens und Deutschlands.

 Der Möncheberg (336 Meter)  Die höchste Erhebung un das Herzstück des Wesergebirges in der Weserkette - mit Paschenburg und Schloß, Burg Schaumburg weckt die Begehrlichkeiten der Rohstoffindustrie - Mehr dazu hier klicken

Das Dachtelfeld   - Herzstück des Süntels der Weserbergkette

    Das nach den Planungsunterlagen der Landesregierung für den Gesteinsabbau vorgesehene Gebiet "Dachtelfeld" ist eine weiträumige bewaldete Hochfläche im Herzen des Süntels, deren Zentrum Wanderer von allen Seiten erst nach mindestens einstündigem Fußmarsch erreichen können.

    Gerade darum wird sie zu allen Jahreszeiten und Wochentagen gern aufgesucht. Der Verkehrslärm von der Autobahn und aus dem Wesertal dringt nicht bis hierher, und man tritt sich an Sonn- und Feiertagen nicht wie am benachbarten Hohenstein gegenseitig auf die Füße.

    Das Schaumburger Land ist mit 246 Einwohnern je km2 der am dichtesten besiedelte Landkreis Niedersachsens. Er ist stark zersiedelt und auf geeignete Naherholungsräume angewiesen. Auf das "Dachtelfeld" kann im Interesse der Bürger schon deshalb nicht verzichtet werden, weil es ein Waldgebiet vergleichbarer Qualität im gesamten Landkreis nicht gibt.

    Namenspate des vorgesehenen Abbaugebietes war das historische Dachtelfeld, das nur der südliche Ausläufer dieser größeren Hochfläche ist. Es handelt sich bei ihm um eine annähernd kreisförmige Fläche von etwa 800 m Durchmesser, deren Ränder nach Süden und Nordosten steil zum Tal hin abfallen; vom östlich benachbarten Bakeder Berg ist sie durch einen flachen Einschnitt getrennt.

    Dieser morphologisch auffällige Waldabschnitt wurde in den Jahren 1684 bis 1696 abgeholzt und seitdem als Viehweide genutzt. Auf der Karte der kurhannoverschen Landesaufnahme von 1782 ist die Weide mit einem Hirtenhaus in der Mitte exakt eingezeichnet. In der Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Fläche dann wieder aufgeforstet worden. Erhalten blieb nur eine kleine Waldwiese im Zentrum, an deren Rand sich vier prächtige gut 100 Jahre alte Süntelbuchen erheben.

    Im gesamten Süntel (in dem diese seltene Buchenabart entstanden ist) gibt es höchstens noch 15 vergleichbare Exemplare. Unter anderem deshalb ist die südliche Hälfte des historischen Dachtelfeldes in das Naturschutzgebiet Hohenstein einbezogen worden.

    Das alte Dachtelfeld hatte in der Volksüberlieferung, die bis heute lebendig geblieben ist, immer eine herausragende Bedeutung. So soll hier die für das Jahr 782 urkundlich bezeugte Schlacht zwischen den Sachsen unter Herzog Widukind und den Franken stattgefunden haben, in der ein großes fränkisches Heer  vernichtend geschlagen wurde.

    Das Dachtelfeld ist  neben dem Hohenstein  auch Schauplatz der unheimlichen und darum einprägsamen Sage vom "Weißen Hirsch auf dem Dachtelfelde", die Aufnahme in "Niedersachsens Sagenborn" fand und darum früher jedem Volksschüler bekannt war. Nicht zuletzt genießt das  Dachtelfeld seit Jahrhunderten einen besonderen Ruf wegen seiner einzigartigen Pflanzenwelt. In Merians Topographie der Herzogtümer Braunschweig und Lüneburg von 1654 heißt es, das Dachtelfeld sei berühmt "wegen seiner heilsamen und seltenen Pflanzen, die daselbst in großer Menge wachsen und auch gefunden werden". Otto von Heinemann wiederholt diese Feststellung in seinem 1858 erschienenen Werk

    "Das Königreich Hannover und das Herzogtum Braunschweig in malerischen Originalansichten". Der Heimatdichter Bernhard Flemes pries in den 1920er Jahren die "goldenen Trollblumen auf dem Dachtelfeld" und noch heute erfreut den Wanderer auf der gesamten vom Abbau betroffenen Hochfläche ein Meer von bunten, z.t. selteneren Frühlingsblumen, z.B. auch üppige Märzenbecherbestände.

    In diesem Bereich befinden sich auch zwei bronzezeitliche Hügelgräber. Eines der beiden ist als kulturgeschichtliches Denkmal in das beim Niedersächsischen Landesamt für Denkmalschutz geführte Denkmalverzeichnis eingetragen. Beide Gräber würden dem Abbau zum Opfer fallen.

    Am oberen südlichen Hang der für den Abbau vorgesehenen Hochfläche entspringen verhältnismäßig starke Quellen, u.a. die Blutbachquelle, die die Bäche im Wellergrund und im Totental speisen. Diese Bäche sind mitbestimmend für das reizvolle Landschaftsbild im Naturschutzgebiet Hohenstein. Nach dem Abtrag ihres Einzugsgebietes im Zuge des Gesteinsabbaus werden sie weitgehend versiegen. Damit würde das Naturschutzgebiet entwertet und möglicherweise  die Trinkwasserversorgung der umliegenden Ortschaften gefährdet.

    Die in den Planungsunterlagen ausgewiesene Lagerstätte misst in der Länge zwei km und in der Breite bis zu einem km. Da die abbauwürdige Gesteinsschicht mit durchschnittlich 25 m Mächtigkeit vergleichsweise flach ist und erhebliche Kosten für Infrastrukturmaßnahmen anfallen würden, müsste sie in vollem Umfang für den Gesteinsabbau in Anspruch genommen werden. Dadurch würde im Laufe der Jahrzehnte eine Industriebrache mit der kaum vorstellbaren Größe von 150 bis 180 Fußballfeldern entstehen. Ein für die Bürger der Region unverzichtbares und botanisch unersetzliches Naherholungsgebiet würde damit auf Dauer vernichtet; denn Pflanzenreichtum und  -vielfalt beruhen auf dem kalkhaltigen Untergrund, der dann abgebaut ist. Dem Abbau würde auch ein Teil des historischen Dachtelfeldes zum Opfer fallen. Die Pläne sparen allerdings die stille Waldwiese mit den alten Süntelbuchen aus. Dort wäre es dann aber nicht mehr still und die Zugangswege wären abgeschnitten. Nach kurzer Zeit wäre der jetzt so reizvolle Platz, wie im Umfeld von Steinbrüchen dieser Größenordnung üblich, verwahrlost und könnte getrost dann auch noch aufgegeben werden. Damit wäre es unserer Generation gelungen, einen landeshistorisch bedeutsamen Ort, der von unseren Vorfahren über 1000 Jahre in Ehren gehalten worden ist, auf der Landkarte auszuradieren.

    Die Gründe für den Gesteinsabbau überzeugen nicht. Die Versorgung der niedersächsischen Wirtschaft mit Rohstoffen ist durch bereits erteilte Abbaugenehmigungen für Jahrzehnte sichergestellt. Alle Umstände sprechen dafür, dass die geplante Maßnahme vorrangig dem Zweck dient, der Firma, die in der Vergangenheit der Landschaft am Ith irreparable Schäden zugefügt hat, ein weiteres Betätigungsfeld in Niedersachsen zu erschließen. Sie ist Hauptnutznießerin des geplanten Steinbruchs, daneben freilich auch (in geringerem Umfang) der Landesfiskus und einige  wenige Bürger -als Eigentümer der benötigten Grundstücke erhalten sie Abbauzinsen. Nicht ohne Pikanterie ist die Frage, wer eigentlich vom Gewerbesteueraufkommen profitiert.

    Die am stärksten von Schwerlastverkehr und Immissionen betroffene Gemeinde wird die Samtgemeinde Auetal sein. Sie erhält nichts, weil der Steinbruch nicht im Gemeindegebiet betrieben wird. Er liegt vielmehr im Grenzbereich der Samtgemeinde Rodenberg sowie der Städte Bad Münder und Hessisch Oldendorf.

    Aber auch diese Gemeinden hätten keinen Grund zur Freude. Bei mehreren Betriebsstätten wird das Gewerbesteueraufkommen entsprechend der Lohn- bzw. Gehaltssumme der in den Betriebsstätten beschäftigten Arbeitnehmer aufgeteilt. In der "Betriebsstätte Steinbruch" werden nur wenige branchenüblich entlohnte Arbeiter beschäftigt werden. Die hochbezahlten Angestellten dagegen (Geschäftsführung, Verwaltung, Vertrieb) sind in der Firmenzentrale in Hannover tätig. Der Löwenanteil der Gewerbesteuereinnahmen steht also der Landeshauptstadt Hannover zu. Zu Lasten der Lebensqualität im Schaumburger Land fallen also in Hannover Gewinn, Abbauzinsen und Gewerbesteuer an.

    Angesichts dieser Interessenschieflage kann ein Gesteinsabbau am Dachtelfeld nicht hingenommen werden. Er ist im übrigen bereits aus landeshistorischen Gründen abzulehnen.

    Vorstellung von Dr. Fritz Richard Bartels  (Schaumburger Freunde)

    

    Der Mönchberg (336 Meter, höchste Erhebung des Wesergebirges) mit Paschenburg und Schloß Schaumburg

Der Möncheberg

    Oberhalb der Burg Schaumburg , die also der ganzen Region ihren Namen gab, ragt aus der langen, schmalen Kette des Wesergebirges der Möncheberg hervor. Sein Korallenoolith, ein Kalkstein, weckt die Begehrlichkeiten der Rohstofffirmen. Ca 130 Mill. Tonnen, die sich auf 190 ha Fläche erstrecken, sollen hier abgebaut werden. Erschreckend ist das Ausmaß des geplanten Kraters, der etwa vier Kilometer lang, einen Kilometer breit und bis zu 100 Meter tief würde.Die Menschen fürchten sich vor den Begleiterscheinungen, die sie in der Umgebung vielfach vor Augen haben:

      • ständige Sprengungen und Bodenerschütterungen mit Schäden an den Häusern, Luftverschmutzung
      • staubgraue Wälder
      • Versiegen von Gemeindebrunnen
      • ständiger Schwerlastverkehr auf engen Ortsdurchfahrten, mit Gefahren für Kinder, mit Lärm, Dreck und Abgasen

    Die Propagandisten dieses Vorhabens appellieren sehr geschickt an das Gewissen der Bürger, doch ja nicht vor lauter Eigennutz die Interessen der Allgemeinheit aus den Augen zu verlieren, die mit denen der Unternehmen identisch seien. Das Material sei unentbehrlich für die Bauwirtschaft und den Straßenbau im gesamten norddeutschem Raum, bei längeren Anfahrtswegen entstünde auch mehr Umweltbelastung, und außerdem schaffe man etwa 30 Arbeitsplätze.

    Mit dieser Logik kann man natürlich ganz Deutschland plattmachen. Die örtlichen Politiker werden mit der Aussicht auf Gewerbesteuer gelockt, außerdem bringt der Verkauf des Landes, dass größtenteils Staatsforst ist, mehr ein, als die Forstleute jemals erwirtschaften könnten. Wenn das Vorkommen ausgebeutet ist, soll renaturiert werden. Wir schaffen Natur aus zweiter Hand, so die jeweiligen Antragsteller. Doch wie man sich dieses bei den verbleibenden Steilwänden vorstellt, ist rätselhaft. Es gibt nur Negativbeispiele in der näheren Umgebung. Doch diese Argumente sind leicht zu widerlegen. Es ist nämlich so, dass die Absatzmärkte gar nicht mehr in der Region liegen, sondern weit ab. Jede Menge Baumaterial kann man aus Skandinavien holen, bzw. aus vorhandenen schon genehmigten Steinbrüchen und brauchte nicht in unserem dicht besiedelten Land noch verbliebene landschaftsprägende Naturschönheiten für alle Zeiten zerstören.

    Eine andere Frage ist die Belastung der Atmosphäre durch Abgase und durch das Verschwinden von ganzen Wäldern, die hier eigentlich wichtige reinigende Aufgaben übernehmen. Eine Frage, die niemand beantworten kann.

    Mit dem Möncheberg würde auch ein wertvoller Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen vernichtet werden. Der ganze Berg liegt im Landschaftsschutzgebiet. Er ist zum kleineren Teil mit Nadelwald, zum größeren besteht er allerdings aus naturnahem Laubwald. Im Frühling blühen auf den Kammlagen u.A. Märzenbecher, Hohler Lerchensporn, Busch-Windröschen, Gelbes Windröschen, Gemeines Lungenkraut und Bärlauch.

    Als schützenswert ausgewiesen:

      Hohe Schlüsselblume
      Duftende Schlüsselblume
      Wildes Silberblatt, Großblütiger Fingerhut
      Hirschzungenfarn
      Gemeiner Seidelbast
      Wildapfel
      Eibe

    An Tieren leben dort unter anderem seltene Fledermausarten und der Uhu.

    Einseitige Wirtschaftinteressen stehen auch hier gegen Naturschutzinteressen. Das LROP weist die letzten Berge der Wesergebirgskette als Vorsorgegebiet für Rohstoffgewinnung aus. (Der Kamm des Wesergebirges wurde Ende 2003 zum Naturschutzgebiet erklärt) Schon einmal 1992/93 konnte dieser Wunsch auf Abbau des Möncheberges abgewendet werden, dank großer Proteste von engagierten Natur- und Heimatfreunden. Doch immer wieder, wie jetzt auch wieder 2002 gerät er in das Visier der Rohstoffindustrie und damit als mögliches Abbaugebiet für das Land, trotz Vorrang zur Trinkwassgewinnung und Erholungsnutzung, Wald- und Forstwirtschaft. Man will sich alle Optionen offenhalten und möchte die “vermeintliche” Lagerstätte Möncheberg vom Steinbruch Rohden aus (Dieser Steinbruch ist bereits ausgebeutet und müsste schon lange rekultiviert sein. Die letzte Karre wird allerdings deshalb nicht herausgefahren) erschließen.

    Der Möncheberg ist ein beliebtes Ausflugsziel für den gesamten Raum, aus dem nahegelegen Hannover wird er häufig angefahren. Ebenso wird er natürlich zur Erholung der Schaumburger genutzt.  Auf dem Kamm liegt die Paschenburg, eine beliebte Anlaufstelle für Wanderfreunde und Natur- und Kulturliebhaber. Ein weit verzweigtes Wanderwegenetz durchzieht das gesamte Gebiet. Zu den Naturdenkmälern gehören z.B. das Meumekenloch unterhalb der Paschenburg. Dieser Teil des Berges hieß früher Osterberg. Noch heute zeugt der Name des Weges Osterstieg daraufhin, der sich auch gehalten hat. Hier bei der höchsten Erhebung des Möncheberges fanden die Osterfeuer zu Ehren der Göttin Ostara statt, die weit ins  Land hinaus leuchteten. Die Paschenburg selbst, ist keine Burg im eigentlichen Sinn, sondern ein von  Förster Kayser 1842 erbautes Gasthaus, welches in dieser Tradition auch weitergeführt wird. Diese Zuwegung zur Paschenburg würde durch einen geplanten Steinbruch ebenfalls aus dieser Richtung nicht mehr möglich sein. Die Passstraße  würde ebenfalls verschwinden.

    Vorstellung von Dr. Jürgen Probst (Verein Schönes Rohden) und Elke Reineking (Schaumburger Freunde)

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Der Oberberg (325Meter)

    Der Oberberg schließt sich direkt an den Möncheberg an. Die Vegetation, Flora und Fauna, ist die Gleiche wie beim Möncheberg. Hinzu kommt noch das Naturdenkmal Springende Steine. Es ist ebenso ein beliebtes  Wander- und Erholungsgebiet.

    Es findet sich auch noch, allerdings in Trümmern, die Osterburg. Sie war im 12. Jahrhundert im Besitz des Edlen Thuringus.

    Im Möncheberg und Oberberg, als noch zusammenhängender Bergrücken, muss daher schon deshalb die Rohstoffgewinnung abgelehnt werden, weil sich hier, verwandt dem Alpenraum, typische Pflanzen- und Tiergesellschaften finden. Einige Hochwiesen werden auch heute als Viehweide genutzt.

    Diese beiden, noch heilen Berge in ihrer Gesamtheit, sind darüber hinaus die einzigen Zeugen dafür, wie das Wesergebirge einmal ausgesehen hat- wunderschön. Daher sind es Landschaftsschutzgebiete (die Menschen sollen Anteil nehmen und sich in ihnen bewegen können; In Naturschutzgebieten wird dieses sehr stark eingeschränkt) und Trinkwasservorranggebiete einerseits, andererseits unentbehrlich für die Erholung durch das Erleben von Natur- und Wald.

Die Lange Wand, das Hainholz

    Dieser Berg der Wesergebirgskette ist 320m hoch und gehört zusammen mit den Luhdener Klippen
    zu den Rintelner Hausbergen.
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                                                    Norden
    Westen Osten
                                                    Süden
    Wie alle Berge des Wesergebirges hat auch dieser einen Steilhang zum Wesertal hin - die Felsnasen
    zur Südseite sind hier allerdings weniger hoch und schroff als bei den anderen Bergen.
    Die Lange Wand ist überwiegend mit heiteren und lichten Laubbäumen bewaldet, die Wälder sind Staatsforst. Der Wald- und Naturfreund kann den Berg auf einem schönen breiten Weg mit harmonischen Schwüngen umrunden. Geschätzt und genutzt wird er ebenso von den Wanderern, Läufern, Radfahrern und auch Langlaufskifahrern. Im Spätsommer findet hier der beliebte Luhdener Wettlauf “Rund um die Lange Wand” statt. Schöne Ausblicke auf Bückeburg und Bad Eilsen, sowie auf Obernkirchen kann man von der Nordseite ebenso genießen, wie auch hin zum Harrl und die Bückeberge jenseits des lieblichen  Auetals.
    Ein Teil des Rundweges gehört zum Europäischen Fernwandeweg (Nordsee-Bodensee-Gotthard-Mittelmeer)
    An der Nordwestseite des Berges unterhalb des “Schermbecker Passes” liegt am Wiesenhang das altbekannte “Gasthaus Schinkenkruse”, am südöstlichen Fuße der “Langen Wand”,
    also zwischen “Hainholz” und “Luhdener Klippe” liegt direkt am Hochwald
    das Hotel und die Lokalitätenbrauerei  “Der Waldkater”.
    Auf einem Vorberg im Süden findet man die Hünenburg, die vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert auf dieser Bergkuppe erbaut wurde., die hier zu findenden Mauerreste sind freigelegt und restauriert worden und die Gebäude sind auch gut zu erkennen. Bei der Freilegung Ende des letzten Jahrhunderts hat es viele Funde gegeben, die als Therorie vermuten lassen, dass die Burg sogar noch älter sein könnte und dem Edlen Uffo zuzuschreiben ist, dessen Frau Hildburg im Jahre 896 das Kloster Möllenbeck stiftete.
    Die Wanderwege, sind gerade auch vom Kirschendorf Todenmann aus, gut ausgeschildert.
    Die Nachbarberge der Langen Wand sind durch die Abbauindustrie halb- bzw. fast schon gänzlich abgebaut, die Landschaftsräume haben für den sanften Tourismus daher kaum mehr etwas zu bieten, Ruheräume in Wald und Natur und zur Erholungsnutzung sind durch den Bodenabbau bereits zerstört worden. Im Westen sind das die Wülpker Egge und der Papenbrink an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen, im Osten ist die “Luhdener Klippe” mit dem “Klippenturm” noch heil, aber gleich im Anschluss befindet sich der durch die Steinbruchindustrie fast total zerstörte Steinberger Messingsberg.
    Die Lange Wand/Hainholz und die Luhdener Klippen sind die beiden Hausberge der Stadt Rinteln - von der Weserstraße, der Weserbrücke, der Bahnhofstraße, vom “Erholungsgebiet Doktorsee” bietet ihr Anblick jedem Landschaftsfreund sommers wie winters einen ästhetischen Genuss, die Ausblicke vom Kamm über das Wesertal sind ebenso grandios und wunderbar.
    Eine vom Landesamt für Bodenforschung herausgegebene Liste weist auch diesen Berg der Weserkette
    als Gebiet zur Rohstoffvorsorge aus. Der Vorstellung, dass auch dieser noch intakte Berg der Weserkette einmal eine durch Steinbrüche zerstörte hintere Seite haben könnte mit allen negativen Begleiterscheinungen, wie Lärm, Staub, Verschwinden der Wälder, Kammabrüche usw. wie z.B. bei der  Wülpker Egge, der Westendorfer Egge und dem Messingsberg ist nicht nur für den Heimat-, Wander- und Naturfreund unerträglich. Die Lange Wand, das Hainholz gehört zu den Naturreserven der Region Weserbergland, ist darüber hinaus ein hoch genutzter Erholungsraum der Menschen aus Todenmann, Luhden und Bad Eilsen, ein landschaftliches Kleinod und verdient schon deshalb unseren besonderen Schutz. Er darf durch die Steinbruchindustrie nie angetastet werden, ebenso wenig wie die Luhdener Klippen, der Oberberg, der Möncheberg und das Dachtelfeld. Frederik Eix und Elke Reineking
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    Die Natur- und Kulturlandzerstörung im Weserbergland kann noch gestoppt werden!
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    “Von uns gibt es keinen einzigen Berg mehr!”
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